Schreiberei
Beatrix Junghans-Gläser

Waldsiedlung 3e

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Warum dieses Blog? Was soll die Schreiberei?

19. September 2017

„Schreibe zuerst für dich,
dann für andere und dann erst für Geld.“

Dieser Rat, hineingekritzelt in ein Blanko-Notizbuch, stammt von meinem Mann. Er schenkte ihn mir zu Beginn meiner Selbstständigkeit. Neun Jahre ist das her. Leute, wie die Zeit vergeht. Und jetzt kommt erst die Sinnfrage?

Blanko Notizbuch

Trigger: Robert Basic, einer der ersten Blogger Deutschlands

„Warum tun wir das alles?“ Um diese Frage kreiste seine Session auf der #bsen2.

Ruhm? Ehre? Aufmerksamkeit? Wissen teilen? Kontakte? Geld? Spielwiese? Hobby?

Jeder, der bloggt, hat seine eigene Motivation.

Meine heißt Sichtbarkeit.

Wer (wie ich) täglich mit Worten und Sätzen jongliert, den roten Faden und SEO im Auge behält, arbeitet in der Regel im Auftrag anderer. Ich verkaufe Text und Konzept, mitunter auch die Einpflege in CMS-Systeme. Kommen Anfragen für Layout, Grafik, Programmierung gebe ich diese an mein Netzwerk weiter. Ganz bewusst bleibe ich bei meinen Leisten.

Darum gibt es kein Foto von mir auf meiner Website. Doch genau das wurde bemängelt. „Wir wissen doch gar nicht, wer Sie sind und wie Sie aussehen.“, O-Ton eines Kunden aus dem Mittelstand. Stimmt, denn Menschen machen mit Menschen Geschäfte. Auf dem Land (und in der Schweiz) wollen die Leute sehen, mit wem sie es zu tun haben.

Deshalb gibt es dieses Blog.

Mein Blog:

Indoorspielplatz, Schaufenster, Logbuch.

Gehen wir noch einmal auf Start. „Schreib‘ zuerst für dich selbst.“ Wer für andere textet, hat für sich selbst kaum noch ein Wort der Reflexion übrig:

• Welche Felder habe ich beackert?

• Wann lief es gut? Was nervt?

• Was treibt mich um?

• Wofür bin ich dankbar?

Thematisch ist das Blog ein Wald- und Wiesenblumenstrauß. Von Zeit zu Zeit kommt die Versuchung Eigenwerbung zu machen, mich als Mother of Content zu positionieren. Eben dieses ganze Self-Branding-Ding. Freelancer kennen das Dilemma. Molière, der Menschenbeobachter und Wanderschauspieler, auch: „Beim Schreiben ist es wie bei der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld.“

Schreiben als Freundschaftsdienst – Quelle von Missverständnissen, Ort der Beta-Versionen und anwachsendes Lebenserfahrungskonto. Der Grat zwischen Gefälligkeit und schwarzer Arbeit ist sehr schmal. Dafür bin ich nicht zu haben.

Bloggen für Geld?

@FrauSchreiberei goes Influencer? Nein. Dieser Monetarisierungsirrsinn in privaten Blogs geht mir unglaublich auf den Senkel. Ich will keine Matratzen testen und darüber schreiben, ich werde hier kein Storytelling zu veganem Joghurt oder Anti-Aging-Cremes bringen. Versprochen!

Ehrlich und menschlich soll das Blog sein und bleiben. Ist doch eigentlich ganz einfach, oder?

PS: Bloggen für Geld? Mach‘ ich im Kontext des Content Marketings von Unternehmen.

Quelle: https://schreiberei.eu/mitteilung/Warum_dieses_Blog%3F_Was_soll_die_Schreiberei%3F

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Jetzt bloggt sie auch noch!
Schreiben ist und bleibt mein Ding.
Hier gibt’s mich - Ihre Texterin - in Bio-Qualität.
Echt. Auf Draht und fischelant.


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